Wasserstoff-Kooperation zwischen Deutschland und Südafrika

Am 27. Juni unterzeichneten der Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck und Dr. Kgosientsho Ramokgopa, Minister für Elektrizität im Präsidialamt Südafrikas, am Rande der Binationalen Kommission zwischen Deutschland und Südafrika ein Memorandum of Understanding zum weiteren Ausbau der Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff und Power-to-X-Produkten.

Die Vereinbarung unterstreicht die Bereitschaft beider Länder, in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, Anwendung und Transport von grünem Wasserstoff und verwandten synthetischen Kraftstoffen und Ammoniak noch enger zusammenzuarbeiten. Dies wird den Austausch auf Regierungsebene intensivieren und den Marktzugang erleichtern. Weitere Schwerpunkte sind die Entwicklung von gemeinsamen Projekten und der Dialog zwischen Politik, Forschung und Wissenschaft.

Bundesminister Habeck: „Südafrika ist ein wichtiger Partner Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent. Wir freuen uns, auch die Kooperation zu grünem Wasserstoff weiter auszubauen. Dies dient zugleich der Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung und zuverlässigen Stromversorgung in Südafrika als auch der nachhaltigen und diversifizierten Energieversorgung in Deutschland. Das Engagement in diesem Bereich ergänzt die Bemühungen der Bundesregierung, Südafrika bei der Energiewende insgesamt zu unterstützen. Hierfür wollen wir ganz aktuell zusätzliche 30 Mio. EUR aus der Internationalen Klimaschutzinitiative zur Verfügung stellen.“

Südafrika gilt als idealer Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff, da es über Sonneneinstrahlung, Windpotenzial und ausreichend Landfläche verfügt, um erneuerbare Energien über den lokalen Bedarf hinaus für die Wasserstoffproduktion auszubauen und Wasserstoff und seine Derivate emissionsfrei zu produzieren. Die derzeitige Stromknappheit in Südafrika erfordert schnelle Lösungen, zu denen erneuerbare Energien und die Systemintegration einen wesentlichen Beitrag leisten können. Mittel- und langfristig kann die Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Südafrika eine grüne Industrialisierung und Arbeitsplätze schaffen. Bei der Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff geht es zunächst auch um den Aufbau eines erneuerbaren Energiesystems und die Dekarbonisierung der südafrikanischen Industrie mit grünem Wasserstoff; etwaige Exporte stünden am Ende einer langfristigen Entwicklungsstrategie.

Mit grünem Wasserstoff ist es möglich, Industrieprodukte wie Stahl, Zement, Düngemittel und andere ohne CO2-Emissionen herzustellen. Mit Hilfe der Weiterverarbeitung von Wasserstoff zu sogenannten Power-to-X-Produkten, wie synthetischem Paraffin oder Ammoniak, können kohlenstoffneutrale Kraftstoffe für die Luft- und Schifffahrt hergestellt werden. Dies ist ein wichtiger Baustein für die globale Dekarbonisierung, zum Beispiel im Verkehrssektor.

Bundesminister Habeck war erst im Dezember letzten Jahres zu politischen und wirtschaftlichen Gesprächen in Südafrika, um die Zusammenarbeit Deutschlands mit dieser für die Zukunft unserer Energieversorgung und die Diversifizierung unserer Wirtschaft wichtigen Region zu stärken.

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